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Wo kann man Goldnuggets finden?
Goldnuggets findet man vor allem in goldreichen Regionen wie Australien und Alaska, aber auch vereinzelt in den Alpen, etwa in der Surselva (Graubünden). Meist treten sie dort auf, wo das Gold noch nahe am Ursprungsort (Berggold) ist, während weiter flussabwärts vor allem kleinere Goldflitter vorkommen.
Im rötlichen Staub des australischen Outbacks kämpft sich ein Goldsucher mit seinem Metalldetektor durch das verbuschte Outback. Unter der sengenden Sonne, begleitet vom Zirpen der Grillen und dem wechselhaften Grundton seines Geräts, träumt er davon, dass das nächste deutliche Signal ein Goldnugget enthüllt – dein Traum von Abenteuer in der Wildnis?
Goldnugget-Regionen weltweit
Wer von grossen Goldnuggets träumt, blickt oft nach Übersee: Australien, Kalifornien, Arizona und Alaska sind berühmt für ihre Goldnuggets und beherbergen legendäre Fundstellen wie Ballarat, Bendigo oder die Flüsse Klondike und Yukon. In Europa sind die eiszeitlichen Gletscherablagerungen Lapplands, die Alpenregionen und einige osteuropäische Länder bekannt für Goldvorkommen – oft auch mit schönen Nugget-Funden.
Ab wann spricht man von einem Goldnugget?
Nuggets sind typischerweise grosse, natürliche Goldklumpen – typischerweise etwa ab 1 Gramm. Auch andere Metallklumpen (Silber, Kupfer) werden als Nuggets bezeichnet. Als grösstes Goldnugget der Welt wird das Welcome Stranger-Nugget (Australien, 72 kg, gefunden 1869) bezeichnet (vgl. Wikipedia). Der Begriff ist nicht immer klar und wird manchmal auch für Quarzbrocken mit Gold verwendet. Genau genommen sind Nuggets aber annähernd reine Goldklumpen, ev. mit kleineren Quarz-Einschlüssen. Kleinere Goldpartikel, die man gerade noch mit den Fingerspitzen greifen kann, werden als Picker bezeichnet. Goldflitter (Goldflakes) sind schlussendlich die feinste Form – meist in der Form flacher Goldplättchen von weniger als ein Millimeter bis einige Millimeter.
Goldnuggets in der Schweiz
In der Schweiz schlägt das Herz des Goldsuchers besonders im Napfgebiet, zwischen Luzern, Bern und dem Emmental. Hier werden tatsächlich oft schöne Goldflitter gefunden – aber die Region ist kein Nugget-Gebiet. Schon eher ein Nugget-Gebiet ist die Surselva im Bündnerischen Vorderrheintal. Strahler und Mineraliensucher fanden in den 1980er-Jahren Freigold auf Quarz – was Goldwäscher anzog. Und tatsächlich sind seither schöne Goldnugget-Funde aus den Flüssen dokumentiert. Im Buch Gold in der Schweiz sind die schönsten Exemplare abgebildet. Auch andere Alpen-Regionen, wie die österreichischen Hohen Tauern oder die norditalienische Monte-Rosa-Region überraschen manchmal mit Goldnuggets.
Herkunft und Grösse: Von Berggold zu Seifengold
Goldnuggets finden sich eher nahe am Ursprungsort des Goldes – dem sogenannten Berggold, das meist aus Quarzgängen und Gestein gelöst wird. Durch Erosion gelangt das Gold in die Bäche und wird als Seifengold (Placer Gold) stromabwärts transportiert. Dabei werden die Nuggets nach und nach zerkleinert; je weiter das Gold wandert, desto kleiner werden die Funde. In den oberen Bächen eines Goldgebiets findet man noch Nuggets, weiter unten nur noch Goldflitter.
Keine Regel ohne Ausnahme: Lettengold
Was wenigr bekannt ist: Manchmal kommen Goldnuggets auch überraschend vor – an Orten, wo es gar kein von Auge sichtbares Freigold im Berg gibt. Meist handelt es sich um zweidimensionale, flache Goldnuggets. Hier ist ihre Bildung auf Lateralsekretion zurückzuführen. Lateralsekretion beruht auf der Wiederausfällung von gelöstem Gold, das aus primären Goldvorkommen stammt und mit dem Wasser transportiert wird. Unter bestimmten geochemischen Bedingungen – etwa durch Kontakte mit speziellen Mineralien, mikrobiellen Biofilmen und chemischen Helfern wird das gelöste Gold lokal ausgefällt und kann sich in Felsspalten des Flussuntergrundes zu kompakten Nuggets zusammenschliessen. Die Forschung zeigt, dass sowohl mikrobiologische als auch mineralogische Prozesse dabei eine entscheidende Rolle spielen; insbesondere Bakterien sind in der Lage, toxische Goldverbindungen in harmlose, metallische Goldklümpchen umzuwandeln und so sogar Goldnuggets zu erzeugen. Der Geologe Markus Schade nennt solche Goldnuggets "Lettengold" - exogen, also an der Erdoberfläche (statt endogen) entstandenes Gold. Oft kann nur der Finder - der Goldwäscher - bestimmen, ob es sich um Lettengold handeln könnte oder nicht.
Wie aus Goldnuggets Goldflitter werden
Besonders beeindruckend ist der Grössen-Unterschied zwischen Ursprungs-nahem Gold und weit transportiertem Gold – z.B. vom italienischen Aostatal in die Schwemm-Ebenen des Po. Braucht es Ursprungs-nah vielleicht 50 bis 100 Flitter, um ein Gramm Gold zu sammeln – echtes Nugget-Feeling also – so sind weiter talauswärts oft 1000e von Goldflitter für ein Gramm notwendig. Der Transport in Fluss und Kies hat die Goldflitter winzig und platt werden lassen – aber auch reiner. Weit vom Fluss transportiertes Gold hat immer einen höheren Feingehalt. So erleben Goldsuchende hier im wahrsten Sinne des Wortes eine Schatzsuche im Kleinstformat.
Abenteuer Goldsuche - ein Outdoor-Erlebnis
Wer sich jetzt inspiriert fühlt, einen Bach zu durchwaten und nach Gold zu suchen, ist auf dem besten Weg zu einem echten Outdoor-Abenteuer. Es ist das Staunen über jedes goldene Pünktchen, das Erlebnis am Wasser und das Wissen, einer jahrhundertealten Tradition nachzugehen. Ob im Napfgebiet, in Graubünden oder mit einer Goldwaschpfanne am Rhein – Goldsuche bedeutet mehr als Reichtum: Es ist der Zauber, ein Stück Natur selbst zu entdecken, mit dem leisen, aber hoffnungsvollen Ruf des Goldes wie vor hundert Jahren. Mehr dazu im Buch "Gold in der Schweiz"!